Aaron Angell
Roman Seal Matrix Forgery Demonstration
mit Gedichten von Lucy Mercer
Do, 11.05.2017, 19 Uhr
Aaron Angell (* 1987, Großbritannien) arbeitet in unterschiedlichen Medien, darunter eine Form der Hinterglasmalerei, Keramik und andere Arten von Skulptur. Mit großem Interesse für die Eigenheiten seiner Materialien schafft er skulpturale Entwürfe für Szenarien, die nie verwirklicht werden. Dabei gilt seine Aufmerksamkeit nicht-kanonischer Geschichte, simuliertem Material und literarischen Quellen, darunter u.a. die historischen Romane von Peter Vansittart und die Gedichte von D.M. Black. Den Prozess, in dem sich die Bildwelten solch unterschiedlicher Interessengebiete zu einem neuen Ganzen verschmelzen, beschreibt der Künstler als Kompostieren. Zugleich betreibt Angell die Troy Town Art Pottery, eine radikale und psychedelische Keramikwerkstatt, die KünstlerInnen in London Produktionsmittel für Keramik zugänglich macht.
Für seine Veranstaltung im Rahmen von Site Visit wird Angell vorführen, wie man ein römisches Wachs-Siegel, das einen Brief versiegelt, kopiert. In dem Brief befindet sich ein Gedicht von Lucy Mercer (* 1988, Großbritannien), das im Laufe der Performance vorgelesen wird. Angell wird damit eine praktische Anleitung geben, wie sich eine uralte Authentifizierungs- und Verschlüsselungstechnik fälschen und umgehen lässt. Es folgt ein Screening des britischen Science-Fiction-Thrillers The Final Programme (Verrückt und Gefährlich) von 1973, der, wie Wikipedia zu entnehmen ist, von einem zeitgenössischen Kritiker als „ein fast vollständiges Desaster“ beurteilt wurde „mit einem Ende, das so albern ist, dass sie ihr Geld zurück haben wollen, sogar wenn sie warten bis er im Fernsehen läuft.“