Harm van den Dorpel
Some things that work in one decade don’t work in the next
Mi, 12.04.2017, 19 Uhr
Harm van den Dorpel (* 1981, Niederlande) zählt zu den wichtigen Akteuren der sogenannten „Post-Internet“ Kunst. Ein großer Teil seiner Arbeit, die digitale wie auch traditionellere Medien einschließt, lässt sich als Kollaboration mit Algorithmen beschreiben. Er hat eine Reihe von Web-Ausstellungen realisiert, das nicht-lineare, soziale Netzwerk deli near info geschaffen und betreibt mit der left gallery eine Blockchain-basierte Online-Galerie.
Van den Dorpel begleitet Site Visit mit einer Website, die sich parallel zu dem Projekt entwickelt. Im Kunstverein wird er in einem Vortrag über Wandel, Enttäuschung und Hoffnung sprechen. Als Kind der 1980er Jahre wuchs er mit den wachsenden Erwartungen in das messianische Potential digitaler Technologie auf: Alle Information würde für alle zugänglich sein – zu jeder Zeit und kostenlos –, jeder könnte berühmt sein, alle Inhalte würden gleich wichtig sein.
Diese Versprechen, die eine zunehmende Dematerialisierungen des täglichen Lebens (ein fließender Wechsel von Identitäten), des Berufslebens (das papierlose Büro) und der Kunst (von der Konzept- zur Netzkunst) ankündigten, lösten ihr utopisches Potential nicht ein. Oder haben wir sie / sie sich in ihr Gegenteil verkehrt?
In welchem Maße wurden diese vermeintlichen technischen Befreiungen durch ökonomische Mechanismen ausgelöst und zugleich verhindert? Welche implizite Ideologie stand dahinter, die sich als Fortschritt tarnte?
Zur Ausstellung ist exklusiv für Mitglieder des Kunstvereins Freiburg eine Edition erschienen.