
Sa, 10.05.2025, 18 Uhr
Junge Kunstfreund*innen
Rechte Kontinuitäten: Wie reagieren Künstler*innen?
Im Gespräch mit Jan Lessmann
Wie zirkulieren Bilder über ihren ursprünglichen Zweck hinaus weiter? Wie nehmen sie neue, auch fiktionale Bedeutungen an? Wie transformieren sie sich? Wie verändern sie unseren Blick?
Jan Lessmann thematisiert in seiner Arbeit Gebrauchsgegenstände rechte Gewalt. In einem Raster angeordnet: scheinbar alltägliche Objekte, gefunden auf Online-Auktionsplattformen. Rekontextualisiert und neu kombiniert werden sie zu Bedeutungsträgern, sie re-enacten Tatwaffen rechter Morde in Deutschland. Unter Reenactment wird gemeinhin die Rekonstruktion eines historischen Ereignisses oder Artefakts bezeichnet, das zur (Wieder-)Aufführung gebracht wird. Reenactments wiederholen und reaktivieren das Vergangene im zeitlichen und räumlichen Kontext der Gegenwart.
Im Rahmen der Veranstaltung der jungen Kunstfreund*innen befinden wir uns mitten in der Arbeit. Die offene Präsentation lädt zur Auseinandersetzung mit rechten Kontinuitäten und zum gemeinsamen Nachdenken über den künstlerischen Umgang mit gefundenen Bildern ein.
Jan Lessmann (* 2000) lebt und arbeitet in Leipzig. Er studiert Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Im Zentrum seiner künstlerischen Praxis steht die kritische Auseinandersetzung mit Bilddispositiven und Blickregimen, den Strukturen, die unsere Wahrnehmung und Bedeutungszuschreibungen von Bildern formen.
Teilnahme kostenlos, Eintritt frei.
Abb.: Jan Lessmann, Gebrauchsgegenstände, 2025, Foto: Albin Flieder