Lukas Quietzsch
Groß und Klein
22.01.–06.03.2022
Lukas Quietzsch arbeitet vorwiegend im Medium der Malerei. Die Bilder für die Ausstellung Groß und Klein entstanden in den vergangenen zwei Jahren in seinem Atelier zu Hause. Das Nebeneinander und die Durchdringung künstlerischer, häuslicher sowie elterlicher Arbeit erscheinen darin als ein zentrales Motiv, hinter dem die Frage steht, wie künstlerisch mit Persönlichkeitsmustern umgegangen werden kann, die sich in eigenen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen reproduzieren.
Lassen sich rigide Pattern aufweichen oder hybridisieren? Groß und Klein – Messen, Skalieren, Quantifizieren. Oder wie erklären wir unseren Kindern die Welt?
Visuelle Codes und Bedingtheiten der Malerei verhandelt Quietzsch in einer Art emphatischer Analyse, bei der sich dualistische Denkfiguren wie Affirmation und Negation, Einzigartigkeit und Uniformität, Authentizität und Inszenierung in multiperspektivischen Farbräumen auflösen. Die Gouachefarben werden im malerischen Prozess wiederholt ausgewaschen und hinterlassen ein farblich entrücktes Flirren. Langsam entfalten die Bilder ihre von Kippmomenten und Störungen durchsetzten Resonanzräume. Assoziierte Zeitlichkeiten, aufscheinende Möglichkeiten markieren das Erkennen eines Motivs, doch entzieht sich das Erkannte im nächsten Moment und scheint erneut in Frage zu stehen.