Pilze statt Pillen Vortrag von Felix Mueller 2022

Pilze statt Pillen? Die Renaissance der Halluzinogene in der Psychiatrie
Vortrag von Felix Müller
Do, 12.05.2022, 19 Uhr

Bis zu ihrer Illegalisierung in den siebziger Jahren waren halluzinogene Drogen wie Meskalin, Psilocybin und LSD der Gegenstand von intensiver psychiatrischer Forschung. Zahlreiche Studien zeigten hierbei positive Langzeiteffekte auf depressive Symptome sowie bei Angst- und Abhängigkeitserkrankungen. Interessanterweise schienen hierbei schon begrenzte Gaben dieser Substanzen langanhaltende Effekte bewirken zu können. Typischerweise wurden hierbei die individuellen Erlebnisse der Patient*innen, also der psychologische Wirkmechanismus, als entscheidend angesehen. Dieser Ansatz schien sich somit grundlegend von anderen bekannten psychiatrischen Medikamenten zu unterscheiden, die eine kontinuierliche Einnahme erforderlich machen und wurde als ein eigener Bereich innerhalb der Psychopharmakologie angesehen.

Vor einigen Jahren kam es zu einem weltweiten Wiederaufleben dieses Forschungsbereichs und die aktuellen Studien scheinen die früheren Ergebnisse zu bestätigen. Seit 2013 waren auch die Universitäre Psychiatrischen Kliniken Basel zusammen mit der Klinischen Pharmakologie des Universitätsspitals an mehreren Studien zu Effekten von LSD bei gesunden Studienteilnehmer*innen und Menschen mit psychischen Erkrankungen beteiligt. Dieser Vortrag gibt einen Überblick der Forschung in diesem Bereich sowie einen Ausblick auf die klinische Anwendung dieser Substanzen.

Dr. med. Felix Müller leitet den Klinischen Forschungsbereich für substanzgestützte Therapie an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung in der Durchführung von klinischen Studien zu MDMA und LSD und hat zahlreiche Artikel in diesem Bereich publiziert. Derzeit ist er der Untersuchungsleiter einer Studie zu therapeutischen Effekte von LSD bei depressiven Erkrankungen. Seine Forschungsarbeiten wurden mit dem Inger Salling Preis (2020) und dem Schweizer Suchtforschungspreis (2019) ausgezeichnet.

Eintritt frei!

Die Ausstellung wird unterstützt durch: