Walking Through Clear Water in a Pool Painted Black

Institut Kunst HGK FHNW Basel
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Walking Through Clear Water in a Pool Painted Black
Institut Kunst HGK FHNW Basel zu Gast
16.11.–18.11.2018

Für manche ist es „Schwarzmalerei“, für andere hingegen schlichtweg „Klarsehen“, wenn Kunst sich ausgerechnet nicht mit den schönen Dingen des Lebens beschäftigt. Jenseits aller Fragen steht fest, Künstler*innen sind die Seismographen unserer Gesellschaft, mit ihrem Schaffen verweisen sie auf das Brodeln der gegenwärtigen Zustände – oder mit den Worten von Cookie Mueller gesprochen: Sie versuchen, uns zum Sehen zu bringen. In ihrem Essay Last Letter 1989 beschreibt sie den tiefgreifenden Horror jener Epidemie, die in den 80er Jahren beinahe eine ganze Generation von Kunstschaffenden auslöschte und sie am Ende selbst das Leben kostete. Wenngleich AIDS aktuell nicht mehr die weltweiten Schlagzeilen dominiert, erleben wir dennoch andere Formen jenes bodenlosen Horrors, der „grösser ist, als der Welt jetzt bewusst ist“ und um es zu begreifen „müssen wir sehen, wer uns gestohlen wird“. Es sind stets jene Individuen am meisten gefährdet, welche die Fähigkeiten besitzen „die Qualität unser aller Leben zu verbessern, die sich gegen die allgemeine Ignoranz, den Bankrott der Schönheit und die Versäumnisse in der Kultur stellen“, jene Stimmen, die „Kleinlichkeit, Intoleranz, Bigotterie, Mittelmäßigkeit, Hässlichkeit und Kurzsichtigkeit hassen und verachten“. Unsere Gesellschaft braucht die Kunst als Wirkmittel gegen solche tödlichen Viren, die verstärkt unsere sozialen Organismen befallen und unser Denken und unsere Freiheiten bedrohen.

Die Ausstellung Walking Through Clear Water in a Pool Painted Black (der Titel bezieht sich auf das gleichnamige Buch von Cookie Mueller aus dem Jahr 1990) ist eine Carte Blanche für junge Künstler*innen des Instituts Kunst der HGK FHNW in Basel. Ausgehend von der Architektur des Kunstvereins Freiburg präsentieren Louise Bozelec, Dominic Michel, Gerome Gadient, Till Langschied, Noemi Pfister und Fabio Sonego aktuelle, experimentelle Arbeiten mit Sound, Video und Performance, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. Die Ausstellung wird begleitet von Alice Wilke, Marion Ritzmann und Steven Schoch.

In Kooperation mit:
http://institut-kunst.ch/

Programm

Fr, 16.11.2018, 19 Uhr
Eröffnung mit einer Einführung von Alice Wilke, Marion Ritzmann und Steven Schoch und Performance-Programm

So, 18.11.2018, 17 Uhr
Finissage mit Performance-Programm